Vorwort: Alle, die je Einblick in ein Cheerleader-Squad und dessen harte sportliche Arbeit hatten werden ihn kennen …
Jeder Cheerleader kennt das Gefühl zusammen mit seinem Team hart an seine Grenzen gegangen zu sein, seine persönlichen Belange zum Wohl des Teams ganz nach hinten gestellt zu haben um einen Erfolg, sei es einen schwierigen Stunt zu bewältigen oder einen guten Platz bei einer Meisterschaft zu belegen, zu erreichen.
Was macht Cheerleading so einzigartig?
Mir sind die Worte unseres ehemaligen Präsidenten Dirk Dormann, die er anlässlich der Eröffnungszeremonie der Niedersächsischen Landesmeisterschaft 2003 in Hannover gesagt hat noch gut im Gedächtnis.
Er sprach davon wie man Cheerleading denn wohl definieren könnte:
" Cheerleader tanzen" …. Also sind es Tänzer?...
…Nein, es sind CHEERLEADER!
" Cheerleader zeigen Akrobatik" …. Also sind es Akrobaten? …
…Nein, es sind CHEERLEADER!
" Cheerleader machen laute Musik" …. Also sind es Musiker ? …
…Nein, es sind CHEERLEADER!
" Cheerleader turnen Flic Flac, Salto und Schrauben" …. Also sind es Turner ? …
…Nein es sind und bleiben eben CHEERLEADER!
Er fasste zusammen, dass es sich um eine faszinierende Sportart handelt die sicherlich ihresgleichen in der Sportwelt sucht und eröffnete mit diesen, wie ich finde hervorragend passenden Worten die Cheerleading-LM 2003.
Um einen kleinen Einblick in die Entwicklung und die Wurzeln des Cheerleadings zu geben hier die :
Cheerleading-History:
Im Gegensatz zu den heutigen Teams, in denen die männlichen Cheerleader leider eher in der Minderheit sind, war Cheerleading in seinem Ursprung ein reiner Männersport. Der Begriff Cheerleading taucht erstmalig 1898 an der University of Minnesota auf. Der Legende nach war die Footballmannschaft des Studenten Johnny Campbell (erster bekannter Cheerleader) in einem Spiel dem Verlieren nahe. Er suchte nach einem Weg sich und seine Mannschaft zu motivieren, stand auf und feuerte einen Schlachtruf nach dem anderen für sein Team ab.
Wenig später unterstützte er mit einigen anderen Männern als "Yell Captains" (Einheizer/ Schlachtrufer) die Spieler vom Spielfeldrand aus. Das erste Cheerleading-Team war geboren. Nach und nach wurden Megaphone und Schilder eingesetzt, doch immer noch agierten nur männliche Cheerleader am Spielfeldrand.
Erst in den 1920 wurden zögerlich auch weibliche Cheerleader eingesetzt. Das jedoch nur, weil tänzerische Elemente Einzug in die Programme hielten und die Mädchen zudem auch leichter waren, um z. B. Pyramiden zu bauen. Mit den weiblichen Cheerleadern kamen in den 30 Jahren auch die Pom-Pons auf, die bis heute ein Symbol des Cheerleadings sind.
1948 fand das 1. Cheerleadercamp in den USA statt. Lawrence "Herkie" Herkimer (nach ihm wurde der "herkie jump" benannt) war der Initiator dieses Camps . Im gleichen Jahr organisierte sich auch die NCA (National Cheerleading Association) die in den USA noch heute als größte und populärste Cheerleaderorganisation tätig ist.
Seinen ersten richtigen Höhepunkt erreichte Cheerleading in den 50er Jahren. An den Universitäten herrschte ein so großer Andrang auf die Squads, dass Try Outs veranstaltet werden mussten um den Zulauf in Grenzen zu halten. Von nun an entwickelte sich das Cheerleading zu einer eigenständigen Sportart, für die seit 1978 in den USA eigene Meisterschaften durchgeführt wurden. Einen großen Anteil an der Popularität des Cheerleadings hatten die High Schools und Universitäten, die unermüdlich für Cheerleader-Nachwuchs sorgten.
Die Entwicklung des Cheerleadings in Deutschland
In den 70er Jahren hielt American Football in Deutschland Einzug und damit wurden auch die Cheerleader schnell bekannt und beliebt.
Vielerorts schossen die Teams nur so aus dem Boden. Erst nur als Football-Cheerteams, doch bald auch als Cheerleader für alle möglichen anderen Sportarten. Im Jahr 1988 wurde dann der erste Versuch unternommen, Deutsche Meisterschaften durchzuführen. Seit 1990 erkennt der Deutsche Football-Verband das Cheerleading offiziell als Sportart an und seit 1992 werden jedes Jahr Landes- und Deutsche Meisterschaften ausgetragen.
Längst sind Cheerleader nicht mehr nur das schmückende Beiwerk anderer Sportarten. Zwar ist eine der Hauptaufgaben der Cheerleader wie eh und je als Bindeglied zwischen der Mannschaft einer anderen Sportart und dem Publikum zu fungieren und positive Stimmung zu verbreiten, aber eine immer größere Gewichtung im Training der Teams nimmt die Teilnahme an den Cheerleading-Meisterschaften ein.
Heute hat sich Cheerleading zu einer beliebten und expansiven Sportart entwickelt. Längst wird nicht mehr nur für Football gecheert, sondern eine große Anzahl von Teams hat sich anderen Sportarten angeschlossen. Z.B. stehen die Teams am Spielfeldrand von Basketballspielen, Handball, Fußball, Volleyball und Hockey um nur einige Sportarten zu nennen. Doch es gründeten sich auch Teams , die komplett abgelöst von anderen Sportarten ihren Sport betreiben. Diese Entwicklung ist sehr positiv, denn es wird dadurch die Eigenständigkeit des Cheerleadings dokumentiert. Seit 1999 hat sich der AFVN für "Non-Football-Teams" geöffnet und es können nun auch solche Teams in den Verband eintreten, und somit an den Landesmeisterschaften teilnehmen, deren Verein kein Footballteam hat.
Neben den Landes- und Deutschen Meisterschaften werden Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen, bei denen die Teams aus unserem Landesverband stark vertreten sind!
Allen voran die Honeybees aus Wolfsburg, die mit ihren starken Teams und deren Siegen in aller Welt bekannt sind.
Doch auch alle anderen Teams in Niedersachsen zeigen außerordentliche gute Leistungen, die jede Niedersächsische Landesmeisterschaft zu einem Cheerleading-Erlebnis werden lassen.
Der AFVN beheimatet derzeit mindestens 39 Cheerleader-Teams in den verschiedensten Altersklassen und Kategorien.
Ausbildung der Coaches:
Durch Trainerausbildungen der Coaches auf Landesebene wird die Grundlage für fachlich fundiertes Training in den Teams geschaffen. Glücklicherweise werden diese vom AFVN angebotenen Ausbildungen mittlerweile auch gut frequentiert.
Regelkundetage mit Teilnahmepflicht für Coaches oder Verantwortliche der Teams, die an der LM teilnehmen wollen versetzen die Trainer in die Lage das Regelwerk richtig in ihrer Trainingsarbeit umzusetzen.
Juryschulungen sorgen dafür, dass fachlich hochqualifizierte Juroren die Leistungen der Teams bei den Meisterschaften objektiv bewerten können.
Alle diese Dinge werden vom AFVN und der Cheerleader-Vereinigung-Deutschland, kurz CVD, geregelt und gefördert.
Alle Ansprechpartner sind unter "Kontakt" hier auf der Homepage zu finden und ich kann nur jedem Trainer und jeder Trainerin empfehlen, sich die nötigen Informationen dort zu beschaffen.
Wir alle haben es in der Hand, dass die Akzeptanz unseres Sportes in der Sportwelt und in der Öffentlichkeit weiter voranschreitet!
In diesem Sinne wünsche ich allen Teams viel Erfolg und Spaß in der Trainingsarbeit !